Don Bosco Navajeevan Technical School in Hyderabad/Secunderabad, Indien - Berufsausbildung für Straßenkinder

Anläßlich unserer Indienreise in 2013 besuchten wir zum ersten Mal das Heim für Straßenjungen in Secunderabad bei Hyderabad, das von der Kindernothilfe unterstützt und von der Don Bosco Stiftung geführt wird.

Wir wurden vom Direktor des Heims, von Repräsentanten des Churches‘ Council for Child and Youth Care aus Bangalore, den Betreuern und den Jungs sehr herzlich empfangen, mit Gesang, Girlanden und Geschenken. Die Jungs haben wir dann gleich ins Herz geschlossen, weil sie uns so offen, interessiert und herzlich entgegen traten.

Die Zwillingsstadt Hyderabad/Secunderabad ist die Hauptstadt des südindischen Bundesstaates Andhra Pradesh. In dieser Großstadt mit über 6 Millionen Einwohnern gibt es nach offiziellen Schätzungen über 55.000 Straßenkinder unter 16 Jahren, die meist aus den ländlichen Gebieten Andra Pradeshs in die Stadt gekommen sind. Sie versuchen als Müllsammler, Schuhputzer, Bettler oder Hoteldiener ihren Lebensunterhalt zu verdienen und stehen in der ständigen Gefahr, missbraucht und ausgebeutet zu werden oder in die Kriminalität abzurutschen.

Das Projekt
In diesem Umfeld arbeitet der katholische Orden der Salesianer, der sich seit über 50 Jahren für Straßenkinder in Indien engagiert und die Problematik auch in der Öffentlichkeit bewußt macht. Das Projekt „Navajeevan Bala Bhavan“ wurde 1998 gegründet und erreichte bisher mehr als 11.200 Straßenkinder. Neben der Straßensozialarbeit, einem „Round the Clock Shelter“ und einem so genannten „Re-Orientation Camp“ wurde mit Mitteln des deutschen Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) eine sehr gut ausgestattete non-formale technische Ausbildungsstätte in Hyderabad aufgebaut. Das Projekt hat die Genehmigung der Regierung, auch Kinder aufzunehmen, die vom Jugendgericht oder dem Jugendwohlfahrtsamt vermittelt wurden.

Ausbildung
In der technischen Ausbildungsstätte für Jungen gibt es derzeit acht verschiedene Ausbildungsgänge zum Elektriker, Schreiner, Motormechaniker/Fahrer, Schneider, Klempner, Kühl- und Klimagerätemechaniker, Drucker/Buchbinder sowie Bäcker für insgesamt 240 Jugendliche. Die Kurse dauern von drei Monaten bis zu zwei Jahren und werden von gut ausgebildeten Lehrern durchgeführt.

Hilfe bei der Arbeitssuche
Die Jungen werden aber nicht nur ausgebildet, sondern danach weiterhin von einem speziellen „Job Placement Centre“, einer Art Arbeitsvermittlung, weiter betreut und begleitet, bis sie eine Stelle gefunden oder sich erfolgreich selbständig gemacht haben.
Die Kindernothilfe unterstützt die technische Ausbildungsstätte und das „Job Placement Centre“ seit Januar 2006, Evelins Stiftung unterstützte das Heim von 2013 bis 2015.

Informationen zur Kindernothilfe:

www.kindernothilfe.de